ZUKUNFT DORF
Der aus Alsweiler stammende Journalist und Buchautor Klaus Brill hat die Dörfer als die „Keimzelle der Zivilisation und unser aller Ursprung“ bezeichnet. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hob die Bedeutung der Dörfer als Wohn- und Wirtschaftsstandort und als die Seele der ländlichen Region hervor. Doch Dörfer sind noch viel mehr. Sie sind Orte des Zusammenlebens, Orte, an denen man sich kennt und an denen man sich hilft. Orte an denen man morgens noch zum Bäcker geht, an denen man jedes Wochenende die Menschen, die man kennt auf dem Fußballplatz oder in der Sporthallte trifft. Dörfer sind die Lebensadern unserer Vereine und das Rückgrat einer Gesellschaft, in der Ehrenamt einen hohen Stellenwert hat.
Diese Dörfer zu stärken und ihre Vielfalt zu erhalten ist das wichtigste Ziel des Bundesmodellvorhabens „Land(auf)Schwung“, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird und in dessen Rahmen „Zukunft Dorf“ gefördert wird. Ziel ist dabei attraktive Alternativen zur zunehmenden Urbanisierung und Landflucht junger Menschen zu bieten und die schon bestehenden Vorteile eines Lebens im Dorf hervorzuheben. So soll auch in 20 Jahren eine kleine Gemeinde mit ihrem ganz eigenen Charme gegen eine Großstadt bestehen können.
Doch um sich im Wettbewerb um junge Menschen durchzusetzen bedarf es mehr. Es müssen auch wirtschaftliche Perspektiven und eine moderne Infrastruktur geschaffen werden, die heutigen und auch zukünftigen Ansprüchen gerecht werden. Hier gilt es Modelle für regionale aber auch überregionale Zusammenarbeit zu entwickeln, die diese Aufgabe auch für kleine Kommunen bewältigbar macht.
Der Landkreis St. Wendel gehört zu den 13 Regionen bundesweit, die für das Modellprojekt ausgewählt wurden. In drei Teilprojekten soll aus Remmesweiler ein „Smart Village“, aus Hasborn-Dautweiler ein „Soziales Dorf“ und aus Oberkirchen ein „Energiedorf“ werden in denen die Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung dieser Kommunen in den entsprechenden Bereichen ausgelotet werden. Dabei stehen verschiedene Fragestellungen im Mittelpunkt. Wie kann beispielsweise die zunehmende Digitalisierung in Remmesweiler für ein „smartes“ Dorfleben genutzt werden? Wie kann eine Kommune wie Oberkirchen eine autarke Energieversorgung sicherstellen? Was ist der Kern des sozialen Lebens in Hasborn-Dautweiler, was hält die Dorfgemeinschaft zusammen und warum leben Menschen gerne hier?
„Zukunft Dorf“ soll diese Fragestellungen untersuchen und im Rahmen des Projektes unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger konkrete Antworten in Form von individuellen, auf die Kommunen zugeschnittenen Vorschlägen finden.
Gesamtsumme: 265.908,18 €
Eigenmittel: 35.756,29 €
L(a)S-Fördersumme: 231.151,89 €