Oberkirchen
Das Energiedorf
In Oberkirchen wird ein Wohnquartier entstehen, das neue Maßstabe in der Energieeffizienz setzen soll. Im Rahmen des Projekts „Zukunft Dorf“ des Modellvorhabens Land(Auf)Schwung wurde der Freisener Ortsteil ausgewählt, um Vorreiterdorf in Sachen Energie zu werden.
Im Volkshaus in Oberkirchen wurde Verantwortlichen und interessierten Bürgern das Projekt vorgestellt und zur Diskussion gebracht. „Energie ist der Rohstoff des ländlichen Raumes“, leitete Hugo Kern, Projektpartner und Geschäftsführer der Firma Kernplan, die Veranstaltung ein. „Alleine in Oberkirchen werden jährlich mehr als 3,7 Millionen Euro nur für Energie ausgegeben. Wenn wir es schaffen, effizienter zu werden, spart das Kosten, die nicht mehr in ferne Länder fließen, sondern hier in der Region bleiben“, führte Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendel, weiter aus.
Das neue Wohnquartier soll mit seinen 21 Bauplätzen Modell für ein innovatives Nahwärmekonzept stehen. Dabei sollen die Wohnhäuser an ein kaltes Nahwärmenetz angeschlossen werden. „Dadurch sparen die Bauherren Kosten für ein zentrales Heizungssystem. Auch Schornsteine fallen weg“, erklärte Jan Fehlhaber von der Firma Famis, der das Vorhaben aus technischer Sicht erläuterte. Langfristig können auch die anliegenden Häuser, die teilweise in den 70er Jahren gebaut wurden, an das Nahwärmenetz angeschlossen werden.
Um aus Oberkirchen ein richtiges „Energiedorf“ zu formen, braucht es aber mehr als ein innovatives Wohnkonzept. Künftig sollen auch vermehrt Informationsveranstaltungen zum Thema Energie, Wärme und Strom stattfinden. „Es gibt die Möglichkeit Energiechecks durchzuführen, wo die Frage nach Einsparpotentialen geklärt wird“, erklärte Scholl. Zudem soll auch ein W-Lan-Hotspot in der Dorfmitte installiert werden, um auch digital auf Augenhöhe mit den Städten zu bleiben.